Trotz eines robusten Wirtschaftswachstums ist die Emission von Treibhausgasen in der Europäischen Union im vergangenen Jahr um fast vier Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken – so stark wie nicht mehr seit der Wirtschaftskrise 2009. Die EU-Emissionen lagen damit 2019 um etwa 26 Prozent niedriger als 1990, wie die Europäische Umweltagentur (EEA) berichtete. Rechnet man die Emissionen des inzwischen ausgetretenen Vereinigten Königreich heraus, lagen die Emissionen auf Jahresabstand immer noch um 24 Prozent niedriger als 1990. Der stetige Rückgang ist laut Umweltagentur auf eine deutliche und stetige Zunahme der erneuerbaren Energien sowie dem Ausstieg aus der Kohle zurückzuführen, der in erster Linie auf gestiegene Preise für Emissionszertifikate zurückgehe. Dass der Rückgang der Emissionen auch in einer Phase des Wirtschaftswachstums gelinge sei nicht nur Beleg für eine erfolgreiche Klimapolitik in der EU, sondern mache auch deutlich, dass ambitioniertere Klimaziele für 2030 möglich seien, um den Weg zur Klimaneutralität bis 2050 zu ebnen.
Im laufenden Jahr dürfte der Rückgang noch einmal höher ausfallen als im Vorjahr, weil die Corona-Krise im Frühjahr in praktisch allen Ländern für einen Einbruch der Konjunktur gesorgt hat. Detaillierte Berechnungen dazu, wie stark sich dadurch die Pandemie in den Klimagas-Emissionen in diesem Jahr niederschlägt, werden laut EEA aber erst im Herbst 2021 vorliegen.
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