Die Stromeinspeisung der unzähligen Kleinerzeuger ist kaum zu koordinieren. Das ist für Netzbetreiber und Versorgungsbetriebe eine echte Herausforderung. Einige von ihnen fordern nun einen exklusiven Kommunikationskanal dafür. Der Adressat: die Bundesregierung.
Millionen von Solarzellen, Windräder und andere Kleinkraftwerke speisen Strom ins öffentliche Stromnetz. Wer, wann und wie viel genau – das ist bisher kaum zu messen. Das ist nicht nur ein Problem bei der Abrechnung. Vielleicht noch schwerer wiegt für die Netzbetreiber, dass eine unkoordinierte Einspeisung das Stromnetz destabilisiert.
Bisher gibt es keinen Grund zur Sorge. Aber es werden immer mehr Versorger, die – insbesondere aus den volatilen Energiequellen Wind und Sonne – Strom erzeugen und ins Netz einspeisen. Und künftig sollen Tausende, vielleicht Millionen dezentraler Energiespeicher – wie Autobatterien und Nachtspeicherheizungen – dazu beitragen, zeitversetzte Last- und Produktionsspitzen miteinander in Einklang zu bringen.
Um all diese Stromquellen besser aufeinander abzustimmen, fordert eine Gruppe aus mehreren Versorgungsbetrieben und dem norddeutschen Netzbetreiber EWE Netz von der Bundesregierung, dass sie die Funkfrequenz 450 Megahertz zur Kommunikation zwischen Kraftwerken und Netzbetreibern reserviert. Das soll nicht nur helfen, die regionalen Stromnetze zu stabilisieren, sondern auch Folgen und Dauer eines – wie auch immer verursachten – Stromausfalls zu verringern.
Wie das funktionieren soll und warum es ausgerechnet 450 Megahertz sein sollen, erklärt „Welt“-Redakteur Daniel Wetzel in seinem Artikel „Auf der Frequenz 450 Megahertz Blackouts verhindern“.