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Wie bestimmt man eigentlich den CO2-Ausstoß?
Das Wirtschaftsmagazin Capital erklärt, wie die Emissionen von Treibhausgasen ermittelt werden

Haben Sie schon einmal das Kohlendioxidmeter am Auspuff Ihres Autos gesucht? Die Suche können Sie sich sparen, Sie werden keins finden. Wie aber werden dann die Emissionen gemessen, die Verbrennungsmotoren, Kraftwerke oder landwirtschaftliche Betriebe verursachen?

Gar nicht. Das Auspuff-Beispiel verdeutlicht, wie aufwändig – um nicht zu sagen: unmöglich – es wäre, alle Emissionen an ihren Quellen zu messen und zusammenzutragen. Zumal es ja nicht nur um Kohlendioxid geht, sondern auch um andere Treibhausgase wie Methan oder Lachgas.

Komplexe Rechenübung

Anstatt Millionen von Messgeräten an den Emissionsquellen zu installieren und regelmäßig auszulesen, versucht man gar nicht erst Treibhausgasemissionen zu messen. Die meisten Kraftwerksbetreiber berechnen sie. Und nicht nur sie, sondern auch die Koordinierungsstelle für das Nationale System Emissionsinventare“ im Umweltbundesamt (UBA) tut das. Das Wirtschaftsmagazin Capital erklärt in seiner aktuellen Dezember-Ausgabe im Artikel „Die Gase der Nation“ das Verfahren. Dabei folgt das UBA der international genormten, scheinbar simplen Formel: Aktivitätsrate mal Emissionsfaktor.

Nur dass die beiden Faktoren dieser Multiplikation alles andere als einfach zu ermitteln sind. Der Emissionsfaktor ist dabei die durchschnittliche Treibhausgasemission einer Aktivität, also: Tierhaltung, Autofahren, Kohlestromerzeugung. Die Aktivitätsrate entspricht dann der Anzahl der Tiere, der Summe der gefahrenen Kilometer und der Menge der eingesetzten Brennstoffe, z.B. Kohle. Beide Faktoren werden sehr detailliert aufgeschlüsselt – bei Autos etwa nach Kraftstoffart, Hubraum, Abgasnorm und weiteren Kriterien. Bei Kraftwerken ist es die Menge, der Heizwert und der Kohlenstoffgehalt des jeweiligen Brennstoffes.

Festgelegt ist das in den Berechnungsrichtlinien des Weltklimarats, sie beziehen sich beispielsweise auf die europäische Monitoringverordnung für Kraftwerke. Bisher gelten sie nur für die 43 sogenannten Annex-1-Staaten. Unter ihnen sind die meisten Staaten der OECD und Osteuropas einschließlich Russland sowie die Europäische Union. Das UBA erhält laut Capital die meisten Daten von anderen Behörden, allen voran dem Statistischen Bundesamt: „Schwieriger wird es beim letzten Fünftel“, schreibt Autor Claus Hecking. Um an die Daten zu gelangen, geht das UBA oft Kooperationen ein, etwa mit Industrieverbänden oder es beauftragt gleich Forschungsinstitute.

Das Umweltbundesamt erklärt wie Treibhausgasemissionen gemessen werden.

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Kohlendioxid ist nur die Basisgröße

Jedoch werden bei einer Aktivität neben Kohlendioxid auch andere Treibhausgase freigesetzt. COist zwar das bekannteste und weitaus häufigste Treibhausgas, aber eben nicht das einzige. Vor allem in der Landwirtschaft werden die beiden wohl prominentesten unter den weiteren Treibhausgasen emittiert: Methan und Lachgas.

Methan entsteht in großen Mengen im Verdauungstrakt von Rindern und gilt als 25-mal so klimawirksam wie Kohlendioxid. Lachgas, eine Verbindung aus Stickstoff und Sauerstoff, gelangt beispielsweise aus stickstoffhaltigen Düngern in die Atmosphäre. Es schlägt in der Klimarechnung gegenüber Kohlendioxid mit dem Faktor 300 zu Buche.

Genau wegen dieser unterschiedlichen Treibhauspotenziale werden die Emissionen auf den Basiswert CO2 umgerechnet, das Ergebnis nennt sich dann CO2-Äquivalent. In Deutschland waren laut UBA im Jahr 2016 gut 88 Prozent der freigesetzten Treibhausgase tatsächlich Kohlendioxid. Sechs Prozent waren Methan und 4,2 Prozent der CO2-Äquivalente entfielen auf Lachgas.

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