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Führende Hersteller von Windturbinen bauen Marktanteil aus
Dänischer Marktführer Vestas mit neuem Installationsrekord. Konsolidierungen auf dem europäischen Markt

22,893 installierte Windturbinen von 33 Herstellern bei einer Gesamtkapazität von 63 Gigawatt (GW) – so lauten die neuen Rekordzahlen der globalen Windindustrie für das Jahr 2019. Dies geht aus dem diesjährigen Bericht von Wood Mackenzie Power & Renewables hervor. Als Teil des auf Energie und Bodenschätze spezialisierten Beratungsunternehmens Wood Mackenzie, stellt die neu ins Leben gerufene Sparte Power & Renewables dabei seine Forschungs- und Beratungsdienste zur Umwandlung der weltweiten Energielandschaft bereit. Das Auffällige: Immer mehr Windturbinen kommen von einer Handvoll Produzenten. Die führenden Hersteller haben ihren Marktanteil deutlich ausbauen können.

Wachsender Marktanteil der Top-Five

Mit 18 Prozent Marktanteil bleibt der Windturbinenhersteller Vestas weltweit an der Spitzenposition. Die Dänen sorgten für einen neuen Rekord: Vestas ist das erste Unternehmen, das in einem einzigen Jahr mehr als 10 GW Windkapazität installiert hat. Die in 35 Ländern installierten 11,5 GW waren im Vergleich zu 2018 eine Steigerung um 1,5 GW. Auf Platz zwei und drei folgen der deutsch-spanische Hersteller Siemens-Gamesa und die chinesische Firma Goldwind mit 15,7 beziehungsweise 13,2 Prozent.

Top 10 Windturbinen-Hersteller weltweit in 2019

Quelle: Global Wind Energy Council (GWEC)

„Die fünf größten Turbinenhersteller – Vestas, SGRE, GE, Goldwind und Envision – konnten ihren gemeinsamen Marktanteil im Vergleich zu vor zwei Jahren um zehn Prozent steigern und verzeichnen heute einen Gesamtmarktanteil von 68 Prozent“, erklärt Shashi Barla, Hauptautor der Studie von Wood Mackenzie, im Gespräch mit dem en:former. Der Chefanalyst erwartet, dass diese Entwicklung sich fortsetzen werde: „Innerhalb der nächsten fünf Jahre wird der globale Marktanteil der großen Fünf sehr wahrscheinlich auf 75 Prozent ansteigen.“

Europäische Dominanz

Das betreffe insbesondere den europäischen Markt. Dieser befinde sich durch Fusionen und Übernahmen momentan in einer Konsolidierungsphase, so Barla weiter. Unternehmen wie Siemens Gamesa und GE, die auch stark in Europa vertreten sind, würden beispielsweise von einer großen finanziellen Unterstützung der jeweiligen Muttergesellschaften und einer äußerst kosteneffizienten Lieferkette profitieren.

Dem Marktführer Vestas erlaube vor allem die schiere Unternehmensgröße und enorme Finanzkraft mehr Geld in die Forschung und Entwicklung der jeweiligen Turbinentechnologien zu investieren. „All das führt zu der Marktdominanz, die die Europäer gerade innehaben und die sie auch sehr wahrscheinlich weiter ausbauen werden“, erklärt der Chefanalyst.

Asien mit Potenzial

Die Lage auf dem asiatischen Markt gestaltet sich da schon komplexer. China und Indien befinden sich aufgrund der ungebrochen großen Energienachfrage in einer weiterhin starken Position. Zwar hält das Reich der Mitte global mit knapp 40 Prozent einen relativ hohen Marktanteil, doch viele regionale Unternehmen befinden sich in staatlicher Hand und die besonders strengen Regulierungen für Übernahmen und Fusionen erschweren dabei für chinesische Firmen den Wettbewerb mit den europäischen Herstellern.

Außerhalb Chinas lassen in Asien vor allem ambitionierte Projekte in Taiwan, Japan und Südkorea aufhorchen. In Taiwan sollen laut Shashi Barla bis 2035 15 GW neue Kapazitäten installiert werden, in Japan plant Siemens Gamesa bis 2024 ein Projekt mit 450 Megawatt auf die Beine zu stellen. Und auch der südkoreanische Markt werde zunehmend interessanter. Nach jahrelangen Schwierigkeiten würden nun die notwendigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen existieren, die es dem Land ermöglichen, in den nächsten zehn Jahren 1 GW Kapazität installieren zu können.

Folgen der Corona-Pandemie

Laut dem Experten haben vorerst jedoch so gut wie alle geplanten Windkraft-Projekte zumindest kurzfristig mit den Folgen der Corona-Krise zu kämpfen. „Besonders im Onshore-Bereich wird es zu großen Problemen kommen“, warnt Barla. Dies liege vor allem am erheblich kürzeren Bau- und Entwicklungsprozess von nur 12 bis 18 Monaten, wogegen Offshore-Projekte mit einer durchschnittlichen Konstruktionszeit von bis zu vier Jahren von den Konsequenzen der weltweiten Krise relativ unberührt bleiben.

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