Das schwedische Joint-Venture HYBRIT hat einen großen Schritt getan, um Stahlproduktion ohne CO2-Emissionen zu ermöglichen: Zwei Jahre nach dem Spatenstich in Luleå haben die Projektpartner – der Stahlkonzern SSAB, der Eisenerzproduzent LKAB und der Stromerzeuger Vattenfall – nun eine Testanlage in Nordschweden in Betrieb genommen. Sie gewinnt ohne den Einsatz von Kohle Eisen aus Eisenerz – und senkt damit deutlich den CO2-Ausstoß.
Die Stahlbranche gehört mit sieben Prozent am weltweiten Kohlendioxid-Ausstoß zu den größten Emittenten überhaupt: Die Hochöfen verbrauchen nicht nur Unmengen fossiler Energie, um die nötigen Temperaturen zu erreichen. Bei der konventionellen Stahlerzeugung wird prozessbedingt zudem auch Kohlendioxid freigesetzt.
Stahlunternehmen erforschen schon seit längerem, wie sie diesen Prozess emissionsärmer gestalten können. Die Lösung, die neben HYBRIT auch deutsche Unternehmen wie Thyssenkrupp und Salzgitter verfolgen, ist die Wasserstoff-Direktreduktion. Dabei wird der Kohlenstoff statt mit Kohle mit Wasserstoff aus dem Eisenerz herausgelöst. Als „Abgas“ fällt dann Wasserdampf statt CO2 an.
Eine solche Direktreduktionsanlage hat HYBRIT nun in Betrieb genommen. Die benötigte Energie soll künftig aus erneuerbaren Energien kommen. Auch der Wasserstoff soll in einem klimaneutralen Elektrolyseur gewonnen werden, sodass die gesamte Produktion ohne Treibhausgasemissionen auskommt. Die Produktion in industriellem Maßstab ist für das Jahr 2035 geplant.
Bildnachweis: HYBRIT