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Diese Länder sind am besten aufgestellt für die Energiewende
Index gibt an, wie hoch die Bereitschaft zur Energiewende in zwölf europäischen Ländern ist

Wie bereit sind die europäischen Staaten für die Energiewende? Die Antwort auf diese Frage gibt der „Energy Transition Readiness Index 2021“ (ETRI), auf Deutsch der „Index der Bereitschaft zur Energiewende“ der Association of Renewable Energy and Clean Technology (REA). Die gemeinnützige Organisation hat anhand von verschiedenen Kriterien ein Ranking mit zwölf Staaten erstellt. Dieses zeigt an, wie gut die Märkte auf die Herausforderungen vorbereitet sind, die eine Transformation des Energiesystems mit sich bringt.

Die Bewertung der Länder fußt auf drei Säulen, den sogenannten Übergangsfaktoren: Der erste ist die sozio-politische Unterstützung. Dazu haben die REA-Experten unter anderem bewertet, ob es einen breiten politischen und öffentlichen Konsens für den Wandel gibt und auch die rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden. Den zweiten Faktor stellt das technologische Potenzial dar. Dazu gehören der Netzzugang, der Ausbau der Elektromobilität sowie die Förderung von Digitalisierung und Innovationen. Als dritten Faktor ziehen die Autoren schließlich den Marktzugang heran. Hier haben sie beispielsweise die Chancengleichheit für Anbieter untersucht und ob die Transaktionskosten Flexibilität ermöglichen.

Um zu beurteilen, wie die einzelnen Länder in den verschiedenen Kategorien abschneiden, haben die Experten eine ganze Reihe unterschiedlicher Parameter betrachtet. Darunter unter anderem den aktuellen Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix, die Ausbauziele sowie den voraussichtlichen Bedarf im Jahr 2030. Aber auch der Fortschritt in Bereichen, die wichtig für die Flexibilisierung des Energiesystems sind, wie der Smart-Meter-Rollout, also die Umrüstung auf intelligente Messsysteme wie digitale Stromzähler, ist mit in die Bewertung eingeflossen.

Nordische Länder in der Spitzengruppe

Insgesamt konnte jedes Land fünf Punkte erhalten. Im Gesamtranking schnitten Spanien und Italien mit jeweils nur zwei Punkten am schlechtesten ab, gefolgt von Frankreich, Deutschland, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich mit jeweils drei Punkten. Dänemark, Irland und die Niederlande lagen mit je vier Punkten knapp hinter Finnland, Norwegen und Schweden, die sich mit der Höchstpunktzahl den ersten Platz teilten.

Die Rankings der einzelnen Kategorien spiegeln das Gesamtergebnis wider: Auch hier liegen die skandinavischen Länder vor den mitteleuropäischen, die sich wiederum vor den süd- und westeuropäischen einordnen. Bei einigen Staaten gibt es dennoch Ausreißer: So schneiden zum Beispiel Italien und Spanien beim Faktor Marktzugang mit nur einem Punkt deutlich schlechter ab als in den anderen Kategorien, Frankreich, Deutschland und Großbritannien erreichen hier unterdurchschnittliche zwei Punkte. Die Bundesrepublik und das Vereinigte Königreich hinken laut ETRI außerdem bei der Digitalisierung hinterher – bei beiden ist dieser Wert der schwächste in der Kategorie technologisches Potenzial.

Großer Handlungsbedarf

Der ETRI gibt aber nicht nur einen Einblick in das Transformationspotenzial der einzelnen Länder. Die Autoren leiten aus ihren Analysen auch Empfehlungen für die Energiewende ab: Damit die Emissionsreduktionsziele für 2030 in greifbare Nähe rücken, müssen die Systeme demnach deutlich flexibler werden. Der Fokus auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien reiche nicht aus, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten, so die Experten. Gleichzeitig müssten auch die Flexibilitätsressourcen erweitert werden, zum Beispiel durch den Bau großer Energiespeicher. Um das gesamte Potenzial auszuschöpfen, seien darüber hinaus Marktreformen notwendig. Denn nur faire und offene Märkte böten Investoren die nötige Sicherheit, neue Technologien zu fördern, heißt es weiter.

Der ETRI ist damit auch ein Gradmesser für die Attraktivität der Märkte aus Investorensicht. Insbesondere in den Ländern, die im Ranking nur wenige Punkte erreichen konnten, ist der Handlungsbedarf demnach groß. Sie müssen entschlossen Maßnahmen ergreifen, um ihre Klimaziele noch rechtzeitig und ohne hohe zusätzliche Kosten erreichen zu können.

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