Das neue „Energy Centre“ wird das Biomassekraftwerk ab Dezember 2018 mit dem neuen, derzeit im Bau befindlichen, örtlichen Fernwärmenetz verbinden. Schon heute versorgt das Biomassekraftwerk rund 100.000 Haushalte mit erneuerbarem Strom sowie eine nahe gelegene Papierfabrik mit Dampf.
Das hochmoderne Biomassekraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Markinch ist das Herzstück des „Glenrothes Energy Network“. Die drei Projektpartner, die schottische Regierung, der Landkreis (Council Area) Fife nahe Edinburgh und RWE, haben gemeinsam 23,9 Millionen Pfund (rund 27,2 Mio. Euro) investiert, davon kommen allein 13,8 Millionen Pfund (rund 15,7 Mio. Euro) von RWE. Die schottische Regierung subventioniert das Vorhaben mit 8,5 Millionen Pfund (9,7 Mio. Euro) aus ihrem Energiewende Programm (Government’s Low Carbon Infrastructure Transition Programme).
Mit dem Projekt in Glenrothes sollen Treibhausgasemissionen gesenkt werden. Es soll Menschen unterstützen, die es sich nicht leisten können, ihre Wohnungen angemessen zu heizen, außerdem sollen lokale Industrie- und andere Gewerbeunternehmen mit preisgünstiger, CO2-armer Wärme versorgt werden.
Das Energy Centre ist darauf ausgerichtet, die Abwärme des bestehenden KWK-Kraftwerks optimal zu nutzen. Anerkanntermaßen ist jedes Fernwärmenetz einzigartig etwa in Bezug auf geografische und sozioökonomische Faktoren, und das Projekt in Glenrothes verspricht wichtige Erkenntnisse darüber. Die Verfügbarkeit von Fernwärme auszubauen ist erklärtes Ziel der schottischen Regierung. Wie alle Fernwärmenetze ist auch das in Fife auf eine Lebensdauer von 40 Jahren ausgelegt.
Mit seiner Kapazität von 55 Megawatt versorgt das Biomassekraftwerk im Ortsteil Markinch rund 100.000 Haushalte mit Strom. Zusätzlich kann es pro Stunde bis zu 120 Tonnen Wasserdampf erzeugen. Das ist genug, um ab Ende 2018 rund 90 Prozent der Wärme zu erzeugen, die künftig jedes Jahr über das Fernwärmenetz in Haushalte, Industriebetriebe, Gewerbeimmobilien sowie den Verwaltungssitz von Fife in der Stadt Glenrothes übertragen werden sollen.
Für den Bau des Energy Centre hat der nordenglische Anlagenbauer Vital Energi den Zuschlag von RWE erhalten. Das Fernwärmenetz selbst baut der Londoner Baukonzern Balfour Beatty im Auftrag der Kreisverwaltung von Fife und der schottischen Regierung.
Die britische Presse hat über den Baubeginn berichtet.