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Ganzheitliche Netzplanung für Strom, Gas und Wasserstoff
Das eine nicht ohne das andere: dena empfiehlt, den Ausbau des Strom-, Gas und Wasserstoffnetzes als Ganzes betrachten

Wie wird die Strom-, Gas- und Wasserstoffversorgung in zehn bis 15 Jahren aussehen und welche Infrastrukturen werden dann benötigt? Diese zentralen Fragen stellen sich die Übertragungsnetzbetreiber und die Fernleitungsnetzbetreiber in Deutschland regelmäßig, wenn sie ihre Studien für die Netzentwicklungspläne für Strom und Gas erstellen. Nach Meinung der Deutschen Energie-Agentur (dena) sollten diese Fragen in einer der entscheidenden Phasen der Energiewende anders gestellt werden: In der „Netzstudie III“ empfehlen dena-Experten, die Systeme nicht länger unabhängig voneinander zu betrachten.

Die verschiedenen Energienetze dürfen nicht länger basierend auf unterschiedlichen Annahmen geplant werden. Es bedarf vielmehr einer gemeinsamen Grundlage, die das große Ganze und vor allem auch die Klimaziele für das Jahr 2045 in den Blick nimmt. Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena

Statt wie bisher den Ausbau des Strom- und Gasnetzes getrennt voneinander zu planen, sei ein aufeinander abgestimmter Ansatz zielführender, so das Fazit der Studie. Die bestehenden Prozesse sollten zu einer integrierten Planung weiterentwickelt werden. Die Autoren schlagen vor, dazu einen der Netzentwicklungsplanung vorgelagerten Systementwicklungsplan (SEP) einzuführen. So ließen sich die Transportnetze für Strom, Gas und perspektivisch Wasserstoff und die Verteilnetze als Bausteine eines gemeinsamen Systems betrachten.

Gemeinsam gezielt zur Klimaneutralität

Das hätte laut den Experten entscheidende Vorteile auf dem Weg zur Klimaneutralität: Wenn der Ausbau des Strom- und Gasnetzes abgestimmt und zeitlich synchronisiert erfolgt, kann sich das gesamte System an Entwicklungen anpassen. So betreffen zum Beispiel Innovationen im Bereich Wasserstoff beide Seiten: Die Elektrolyse von grünem H2 benötigt Strom, der Transport des Energieträgers wird überwiegend über auf Wasserstofftransport umgestellte Gaspipelines erfolgen.

Die Studie empfiehlt, alle vier Jahre einen SEP-Prozess durchzuführen. Daran sollten nicht nur politische Entscheider und Branchenexperten, sondern auch eine breite Öffentlichkeit teilnehmen – auf Stakeholderplattformen, in Bürgerdialogen und öffentlichen Konsultationen im Laufe des Verfahrens. Auf dieser Grundlage könnte dann die Netzentwicklungsplanung aufbauen. Diese erfolge auch weiterhin getrennt für Strom- und Gas- sowie künftig Wasserstoffnetze sowie die Transport- und Verteilnetzebene. Grund dafür sei, dass die spezifischen Anforderungen sehr komplex sind und sich nur schwer in einem integrierten Vorgehen abbilden lassen würden.

Ginge es nach den Forschern, sollte die Politik keine Zeit verlieren und die SEP schnell umsetzen. Die neue Frage der Netzplanung müsste dann lauten: Welche Anforderungen wird das Energiesystem der Zukunft haben? Antworten könnten spätestens bei den nächsten Netzentwicklungsplanungen im Jahr 2024 vorliegen.

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