Die Nachfrage nach smarten Lösungen in der Industrie steigt, immer Menschen nehmen die Möglichkeit wahr, im Homeoffice zu arbeiten, im privaten Bereich wird das Angebot von Streamingdiensten größer – der Datenverkehr nimmt über verschiedene Lebensbereiche hinweg stark zu und dafür wird Strom benötigt. Lag im Jahr 2020 der Anteil der Informations- und Telekommunikations (ITK)-Branche am globalen Stromverbrauch noch bei höchstens 3,2 Prozent, so wird sich dies bis 2030 mit sehr großer Wahrscheinlichkeit stark ändern: Experten prognostizieren einen Anstieg auf bis zu 21 Prozent (Link in Englisch). Das hängt insbesondere damit zusammen, dass die Digitalisierung enorm an Fahrt aufnimmt, was nicht zuletzt durch die Covid-19-Pandemie katalysiert wird
Eine aktuelle Studie des Verbands Bitkom zeigt, dass dieser Trend auch vor Deutschland nicht Halt macht. Denn auch hierzulande treibt die Politik die Digitalisierung stark voran. Die Folge: Die Kapazitäten von Rechenzentren müssen erhöht werden. Laut der Bitkom-Studie wuchsen von 2016 bis 2021 die Kapazitäten, gemessen an der maximalen Stromaufnahme der installierten Hardware, um 30 Prozent. Im Vergleich zu 2021 wird bis 2025 ein weiterer Anstieg um bis zu 20 Prozent erwartet.
Damit geht ein steigender Stromverbrauch einher. Laut den Analysten erhöhte sich der Energiebedarf der Rechenzentren von 2010 bis 2020 um 5,5 Milliarden Kilowattstunden (kWh). Sie erreichten somit zuletzt einen Verbrauch von 16 Milliarden kWh. Bis 2030 wird sogar mit einem Anstieg auf bis zu 29 Milliarden kWh gerechnet.
Dem steht jedoch gegenüber, dass die Rechenzentren in Deutschland immer energieeffizienter werden. Die Bitkom-Studie zeigt, dass sich parallel dazu die installierte Rechenkapazität pro verbrauchter Kilowattstunde Strom verfünffacht hat. Auch die Effizienz der Rechenzentren-Infrastruktur konnte demnach um 21 Prozent gesteigert werden.
In Bezug auf die Treibhausgasemissionen, die von Rechenzentren in Deutschland verursacht werden, sind ebenso positive Entwicklungen sichtbar: Sie sind seit 2018 rückläufig. Mit 6 Millionen Tonnen CO2 befanden sie sich 2020 wieder nahezu auf dem Niveau von 2010.