Mehr als 2.500 Mitgliedsunternehmen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) haben sich an der Online-Umfrage zum Energiewende-Barometer 2019 beteiligt. Die Antworten zeigen klar: Die überwältigende Mehrheit von 92 Prozent der Teilnehmer befürwortet die Energiewende. Und viele Unternehmen treiben sie sogar aktiv voran.
Vor allem die Energieeffizienz der Anlagen und Betriebe steht hoch im Kurs. Aber auch um neue Lieferverträge mit Strom aus Erneuerbaren oder CO2-arme Wärmeerzeugung haben sich bereits viele gekümmert. Mehr als ein Viertel der Unternehmen gibt an, in eigene Netzersatzanlagen – also Notstromaggregate oder Energiespeicher – investiert zu haben.
Dass die Absicherung gegen Stromausfälle ein so großes Thema ist, wirft allerdings auch ein Schlaglicht auf die Sorgen der Befragten. Immerhin berichtetet fast jedes zehnte Unternehmen, in der Industrie sogar jedes fünfte Unternehmen, über Betriebsunterbrechungen infolge solcher Probleme. Trotz aller Bereitschaft, die Energiewende mitzutragen, blickten die Mitglieder so negativ wie seit 2015 nicht mehr auf das Thema. Ein Grund steht im Titel der 2019er-Ausgabe des jährlichen Reports: „Strompreise drücken auf die Stimmung“.
Die Einführung einer CO2-Steuer wird daher kritisch gesehen. Aber auch einer Mengenbegrenzung stehen die meisten Unternehmen skeptisch gegenüber. Größere Zustimmung erhalten Kaufanreize für emissionsarme Produkte und die Förderung der Entwicklung entsprechender Technologien – auch und gerade in den Sektoren Wärme und Verkehr.
Klar ist aber auch, dass die Energieversorgung im Fokus bleiben muss: Vier von fünf Unternehmen sehen den Netzausbau als wichtigste Anforderung zum Gelingen der Energiewende. Eine Mehrheit spricht sich auch für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Erzeugungsanlagen aus. Verschärfte Maßnahmen dagegen lehnen vier von fünf Unternehmen ab.
"Dies verdeutlicht: Energieeffizienz ist aus Sicht der Wirtschaft im Kern eine betriebliche Managementaufgabe.“ Die Autoren der Studie (DIHK)
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