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Erneuerbare Energieträger liegen bei Kapazität erstmals vorn
Trotz des Ausbaus der Regenerativen stammen zwei Drittel des erzeugten Stroms von Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken

Wer sich intensiv mit der Strom- und Gasversorgung in Deutschland beschäftigt, kommt am jährlichen Monitoringbericht von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt nicht vorbei. Auf über 500 Seiten analysieren die beiden Behörden ausführlich Entwicklungen in den Märkten. Die Themen reichen von Erzeugung über Netzausbau bis hin zum Handel.

Ein zentrales Ergebnis des aktuellen Berichts: „Die installierte Kapazität der Erneuerbaren liegt erstmals höher als die der konventionellen Energieträger“, erklärte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, bei der Vorstellung Ende November. Mit „erstmals“ ist das Jahr 2017 gemeint – solch eine umfangreiche Untersuchung braucht Zeit. Die veröffentlichten Daten zum vergangenen Jahr zeigen deutlich: Der Ausbau der erneuerbaren Energien kommt voran, die Hauptlast der Stromversorgung tragen aber weiterhin konventionelle Energieträger.

Mehr Windräder erhöhen Kapazität

Laut dem Monitoringbericht lag die installierte Erzeugungskapazität in Deutschland bei insgesamt 217,6 Gigawatt (GW). Windräder, Solarzellen, Wasserkraftwerke und Biomasseanlagen hatten einen Anteil von 112,5 GW und übertrafen damit konventionelle Kraftwerke. Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke kamen auf 105,1 GW. Im Jahr 2017 wurden viele Windräder im on- und offshore Bereich in Betrieb genommen, sie sind in erster Linie für den deutlichen Kapazitätszuwachs verantwortlich.

„Auch der Anteil der erneuerbaren Stromerzeugung steigt weiter. Ihr Anteil am Stromverbrauch betrug 36 Prozent im Jahr 2017″, fasste Bundesnetzagentur-Präsident Homann weitere Marktentwicklungen zusammen. Besonders stark wuchs die Erzeugung aus Windraftanlagen an Land und auf See, die aus Solarenergie stieg dagegen nur leicht an. Die Produktion aus fossilen Energieträgern ging dagegen deutlich zurück.

Dennoch stammten knapp zwei Drittel des in Deutschland erzeugten Stroms im vergangenen Jahr aus Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken. Von den insgesamt erzeugten 601,4 Terawattstunden (TWh) speisten die Erneuerbaren 204,8 TWh ein. Aufgrund ihrer Abhängigkeit vom Wetter können Wind- und Solaranlagen selten die volle Leistung abrufen.

Mehr Wettbewerb, stabile Preise

Der Bericht beschreibt einen wachsenden Wettbewerb auf dem Strommarkt. „Die Marktkonzentration bei der konventionellen Stromerzeugung hat auch im Jahr 2017 weiter abgenommen“, erklärte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, anlässlich der Vorstellung. Auch in Bezug auf den Endkunden zeigten sich positive Entwicklungen. „Mehr Wettbewerb bedeutet für die Verbraucher mehr Wahlmöglichkeiten und daraus entstehende Preisvorteile“, so Mundt.

Erfreulich für Endkunden: Der durchschnittliche Strompreis für Haushaltskunden blieb dem Bericht zufolge zum Stichtag 1. April 2018 stabil bei 29,88 Cent je Kilowattstunde. Positiv wirkte sich aus, dass Netzentgelte sanken und Umlagen stabil blieben.

Der Monitoringbericht 2018 kann auf der Homepage der Bundesnetzagentur heruntergeladen werden. Die Frankfurter Allgemeine hat die wichtigsten Ergebnisse des Berichts hier zusammengefasst.

Bildnachweis: „Monitoringbericht 2018“ – © Bundesnetzagentur/Bundeskartellamt

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