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Erneuerbaren-Ausbau: Wind und Solar legen 2020 kräftig zu
Die weltweite EE-Kapazität ist um 260 GW gewachsen. Asien baut seinen Vorsprung weiter aus

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien (EE) hat auch im von der Covid-19-Pandemie geprägten Jahr 2020 nicht an Tempo verloren – ganz im Gegenteil: Weltweit wuchs die installierte Leistung auf fast 2.800 Gigawatt (GW), wie aus einer aktuellen Erneuerbaren-Statistik der International Renewable Energy Agency (IRENA) hervorgeht. Das sind über 260 GW mehr als im Vorjahr. In der Folge stieg EE-Anteil an der Gesamtkapazität um zwei Prozentpunkte auf 36,6 Prozent.

Damit waren rund 80 Prozent aller neuinstallierten Stromerzeugungskapazitäten regenerativ. Weiter unangefochten ist Asiens Spitzenposition. Vor allem wegen des schnell voranschreitenden Ausbaus in der Volksrepublik China entfallen inzwischen fast 46 Prozent der globalen Kapazität auf den flächenmäßig größten und einwohnerstärksten Erdteil.

Installierte EE-Leistung weltweit (in MW)

Quelle: IRENA

In den vergangenen Jahren ist der jährliche Zubau im Bereich Erneuerbare stetig gestiegen. Besonders beachtlich ist dabei, dass die Branche im Corona-Jahr in absoluten Zahlen die größte Steigerung gegenüber dem Vorjahr erreicht hat. Für Francesco La Camera, Generaldirektor der IRENA, „eine bemerkenswerte Geschichte von Widerstandsfähigkeit und Hoffnung auf eine saubere und gerechte Zukunft“.

Aufholjagd von Windkraft und Solar geht weiter

Ein Blick auf die unterschiedlichen Energieträger zeigt, dass Wind und Sonne weiter an Bedeutung gewinnen. Zwar hatte die Wasserkraft mit 41,2 Prozent auch 2020 noch den höchsten Anteil an der EE-Kapazität. Der Wert schrumpft aber seit 2011 (68,4 Prozent) kontinuierlich zugunsten von On- und Offshore-Windrädern sowie Solaranlagen, die von 16,6 bzw. 5,4 Prozent aufgeholt haben und inzwischen je etwa ein Viertel der Kapazität ausmachen.

Installierte EE-Leistung nach Energiequelle in 2020 (in %)

Quelle: IRENA

Insgesamt 1.286 GW der Gesamtleistung ist in Asien installiert. Europa folgt im regionalen Vergleich mit knapp 610 GW auf dem zweiten Platz vor Nordamerika (422 GW). Während Asiens Anteil an der weltweiten Kapazität im vergangenen Jahrzehnt von knapp einem Drittel auf heute fast die Hälfte stetig gewachsen ist, haben Europa und Nordamerika prozentual an Boden verloren. Sie sind von 26 bzw. 19 Prozent auf 22 bzw. 15 gefallen. Trotzdem hat sich im selben Zeitraum die Kapazität in beiden Regionen fast verdoppelt. Grund dafür ist vor allem das enorme Ausbautempo Chinas von 286 GW im Jahr 2011 auf heute 925 GW. Das ist so viel, wie in keinem anderen Land, und beschert der Volksrepublik Platz eins im Länderranking mit weitem Abstand vor den USA (311 GW), Brasilien (150 GW) Indien (139 GW) und Deutschland (137 GW).

Installierte EE-Leistung nach Region in 2020 (in MW)

Quelle: IRENA

Südamerikas Strommix hat das größte grüne Potenzial

Mit der wachsenden Zahl von Windrädern und Solarmodulen ist auch der Erneuerbaren-Anteil an der Stromerzeugungskapazität kontinuierlich gestiegen. 2011 lag er bei einem Viertel – vor allem dank Wasserkraft. 2020 war es schon mehr als ein Drittel. Hier zeigt sich allerdings eine andere Reihenfolge als bei der installierten Leistung: Das größte Potenzial hatten zuletzt Südamerika (67,8 Prozent), Europa (49,8 Prozent) und Ozeanien (46,2 Prozent). Asien liegt mit 35,7 Prozent knapp unter dem Durchschnitt. Das liegt daran, dass viele asiatische Länder konventionelle Kraftwerke im großen Maßstab bauen. Die Stromerzeugungskapazitäten sind dort trotz des immer größer werdenden Erneuerbaren-Anteils noch von Kohle und Gas dominiert.

EE-Anteil an der Stromkapazität in ausgewählten Ländern und Regionen (in %)

Quelle: IRENA

Klimaziele nur mit noch schnellerem Wachstum erreichbar

Gerade angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie zeichnet die Statistik dennoch ein durchaus positives Gesamtbild. Der Abschwung hat den Energiesektor und vor allem den Bereich der Erneuerbaren weitestgehend verschont. So konnte der Ausbau weiter kräftig voranschreiten. Und das ist laut La Camera auch dringend notwendig: „Obwohl die Fahrtrichtung klar ist, ist eine viel schnellere Energiewende erforderlich, um das Energiesystem auf eine 1,5 Grad-Paris-konforme Zukunft auszurichten. In diesem Jahrzehnt muss die internationale Gemeinschaft die Dynamik, die sich in diesem Bericht widerspiegelt, als Inspirationsquelle betrachten, um weiterzugehen.“

Bildnachweis: IRENA

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