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Floating Offshore: Pipeline wächst weltweit auf 244 GW
Erfahrungen in der Praxis mit schwimmenden Offshore-Windkraft-Anlagen geben Hoffnung für eine erfolgreiche Kommerzialisierung
  • 32 Prozent Pipeline-Wachstum in den letzten 12 Monaten
  • Großteil der Projekte noch in der Anfangsphase der Entwicklung
  • Ein schwimmendes Demonstrationsprojekt von RWE liefert Strom an das spanische Stromnetz

Schwimmende Offshore-Windkraft ist eine der vielversprechendsten Technologien für Erneuerbare Energien. Aktuell werden verschiedene innovative Konzepte getestet, die auf den Erfahrungen von ersten Pilotprojekten und kleineren kommerziellen Anlagen aufbauen.

Auch RWE treibt die Entwicklung der schwimmenden Offshore-Windkraft voran und ist an zwei Demonstrationsprojekten beteiligt, die bereits erfolgreich Strom ins Netz einspeisen.

Das in Kooperation mit Stiesdal Offshore Technologies, Shell und TEPCO entstandene TetraSpar-Pilotprojekt vor der norwegischen Küste ist bereits seit November 2021 in Betrieb. DemoSATH hat im September 2023 den Betrieb aufgenommen und speist seither grünen Strom in das spanische Netz ein. Hier sind Saitec Offshore Technologies und KEPCO die Projektpartner.

Schwimmende Offshore-Windkraft ist im Aufwind

Die Pipeline für schwimmende Offshore-Windkraft wächst rasant. Innerhalb des vergangenen Jahres hat sich die Anzahl der geplanten Projekte um 32 Prozent erhöht. Der Branchenverband RenewableUK (Link in Englisch) gibt an, dass weltweit Projekte mit einer Gesamtleistung von 244 Gigawatt (GW) in Planung sind.

Die Projektpipeline gleicht einer Pyramide: Die Mehrzahl der Projekte befinden sich in der Anfangsphase am unteren Ende. Diese Projekte machen mit 175 GW den Großteil der geplanten Kapazität aus – mehr als 70 Prozent. Darüber liegen mit 68 GW oder knapp 28 Prozent die Projekte, die sich bereits in Planung befinden oder über Pachtverträge verfügen. Von da an verengt sich die Pyramide stark: 576 Megawatt (MW) an Projekten sind genehmigt oder befinden sich in der Vorbauphase, und lediglich 46 MW sind tatsächlich im Bau – aufgeteilt auf drei Projekte.

Diese drei Projekte werden zu den derzeit in Betrieb befindlichen 227 MW hinzukommen. Laut RenewableUK ist Norwegen mit 94 installierten MW in drei Anlagen führend, gefolgt von Großbritannien mit 80 MW aus zwei Anlagen und Portugal mit einem 25 MW-Projekt. Dazu arbeiten weitere Länder wie China, Japan, Spanien und Frankreich an Demonstrationsprojekten. Europa ist dabei der globale Vorreiter. Mit 160 der 244 GW geplanten Kapazitäten fallen zwei Drittel der weltweiten Projekte auf europäische Gewässer.

Übergang zur kommerziellen Nutzung

Dank vieler praktischer Erfahrungen könnte schwimmende Offshore-Windkraft in naher Zukunft in großem Maßstab kommerziell genutzt werden. Dennoch gibt es noch einige Herausforderungen zu bewältigen. Zahlreiche Projekte in der Pipeline können erst dann realisiert werden, wenn bezahlbare und funktionierende schwimmende Plattformen zur Verfügung stehen und ein noch präziseres Verständnis für deren Kosten und Leistung besteht.

In dieser Hinsicht gibt es aber Erfolge zu vermelden. Der erste kommerzielle schwimmende Windpark, Hywind Scotland, erreichte über fünf Jahre Betriebszeit einen vielversprechenden Kapazitätsfaktor von 54 Prozent (Link in Englisch). Dieser Wert beschreibt die durchschnittliche Leistung der Anlage im Verhältnis zur maximal möglichen Leistung über einen festgelegten Zeitraum.

Großes Potenzial für die Energiewende

Schwimmende Offshore-Windkraftanlagen können in tieferen Gewässern und weiter vor der Küste installiert werden als fest am Meeresboden verankerte Anlagen. Dadurch werden neue Standorte für die Offshore-Windkraft erschlossen, die bisher nicht genutzt werden konnten. So erhöht sich das Offshore-Windpotenzial fast aller Länder mit Küstenzugang.

Ein weiterer Vorteil: Schwimmende Offshore-Windkraftanlagen können in Teilen an Land montiert und dann zum Standort transportiert werden. Dort werden sie mit Ankern und Seilen am Meeresboden befestigt. Dies sollte zu niedrigeren Bau- und Installationskosten führen, sobald der Sektor im industriellen Maßstab arbeitet.

RenewableUK rechnet in Großbritannien damit, dass schwimmende Offshore-Windkraftanlagen bis 2050 mehr als die Hälfte der Offshore-Windenergieerzeugung ausmachen werden. Dies wird zu einem geschätzten Wirtschaftsvolumen von etwa 43,6 Milliarden Pfund führen und über 29.000 Arbeitsplätze schaffen.

Im gleichen Atemzug warnt RenewableUK davor, dass die richtige politische Unterstützung und finanzielle Anreize benötigt werden. Insbesondere in den frühen Phasen der Entwicklung sei das nötig, um der aufstrebenden Technologie mit ihrem Potenzial für die Energiesicherheit und die Energiewende den Weg zu bereiten.

5 GW schwimmende Windenergie bis 2030

Die britische Regierung will bis 2030 50 GW Offshore-Windkraft installieren, fünf davon durch schwimmende Offshore-Windkraft. Um das Potenzial der Keltischen See (Link in Englisch) für nachhaltige Energie zu nutzen, treibt RWE die Vorbereitungen für einen schwimmenden Offshore-Windpark und die dazugehörige Lieferkette in Wales voran.

Die britische Regierung hat zudem im September drei Gebiete für die Entwicklung von schwimmenden Offshore-Windparks (Link in Englisch) in einer Versteigerungsrunde ausgeschrieben, der mittlerweile fünften. Diese Gebiete haben eine Gesamtkapazität von 4,5 GW, die Gewinner der Auktion werden voraussichtlich im 2024 bekannt gegeben.

RWE geht voran

RWE, einer der weltweit führenden Entwickler von Offshore-Windkraftanlagen, arbeitet an verschiedenen Projekten zur Realisierung schwimmender Windkraftanlagen. Diese Vorhaben erstrecken sich über verschiedene Standorte, neben der Keltischen See sind darunter die Gewässer vor der Bretagne im Norden und dem Mittelmeer im Süden Frankreichs, sowie vor den Küsten Spaniens und Norwegens. Mit Blick auf die Zukunft hat sich RWE zudem eine Fläche vor der Küste Kaliforniens gesichert, auf der die Entwicklung eines kommerziellen schwimmenden Offshore-Windparks mit bis zu 1,6 GW Kapazität geplant ist.

Bildnachweis: © RWE AG

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