Solarfarm und Windräder
schließen

Thema finden

Dürfen wir Sie en:formieren? Nutzen Sie unsere Filterung, um für Sie relevante Themen zu finden. Alternativ unterstützen Sie bei Ihrer Suche nach Themen unsere Suchfunktion sowie die Artikelübersicht.

Übersicht
Inhalte filtern
Übersicht
schließen

Suche

Häufig gesuchte Begriffe

Energiewende Emissionshandel Innovationen Kraftwerke RWE Versorgungssicherheit Batteriespeicher Elektrifizierung
Zurück zur Übersicht
[post-views]
Investitionen in Erneuerbare erreichen neuen Rekord
BNEF-Studie: Erfreuliche Trends vor allem bei Solar und Offshore-Wind, Netto-Null nur mit noch höheren Ausgaben zu erreichen
  • Investitionen in Solarenergie steigen im ersten Halbjahr 2023 um 43 Prozent
  • Europa verzeichnet das größte Ausgabe-Plus für Offshore-Windkraft
  • Leichter Abwärtstrend im Bereich Onshore-Wind

Nach einem rekordverdächtigen Jahr 2022 sind die Investitionen in Erneuerbare Energien in der ersten Hälfte des Jahres 2023 weiter stark angestiegen: Insgesamt flossen laut einem aktuellen Bericht (Link in Englisch) des Beratungsunternehmens BNEF 358 Milliarden US-Dollar in die grünen Technologien, 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Vor allem die Ausgaben für Solarenergie sind demnach stark gestiegen: 239 Milliarden Dollar entsprechen einem Plus von 43 Prozent. Das lag vor allem am starken Zubau in zwei Ländern: Fast die Hälfte der neuen Anlagen entstand in China. Die USA erreichten mit Investitionen in Höhe von 25,5 Milliarden Dollar (+75 Prozent) ein Allzeithoch. Im Rest der Welt gingen die Ausgaben hingegen zurück, unter anderem in Deutschland, Polen und den Niederlanden sowie in Südafrika und Saudi-Arabien.

Mehr Rückenwind für Offshore als für Onshore

Mit Blick auf den Windenergiesektor zeichnet BNEF ebenfalls ein gemischtes Bild: Auf der einen Seite gingen die Ausgaben für Windräder an Land um 21 Prozent zurück – inzwischen vier Quartale in Folge. Auf der anderen Seite verzeichnete der Offshore-Markt ein Plus von 47 Prozent. 29,2 Milliarden Dollar flossen in neue Windparks auf See. Insbesondere auf dem europäischen Markt, aber auch in Japan und Thailand wurde mehr investiert als zuletzt.

Insgesamt verzeichnete die Branche ein Minus von sieben Prozent. Die Experten führen das in erster Linie auf Netzbeschränkungen, schleppende Genehmigungsverfahren und eine nachlassende politische Unterstützung in einer Reihe von Märkten zurück. Das habe die Zahl der startbereiten Projekte begrenzt und sich damit negativ auf den Finanzfluss in den Sektor ausgewirkt.

Rekord-Investitionen reichen noch nicht aus

Zur Einordnung: Die genannten Zahlen erfassen nicht die Gesamtausgaben für die Energiewende, sondern beziehen sich auf den Stromsektor. Die Gesamtinvestitionen beliefen sich laut einem weiteren BNEF-Bericht (Link in Englisch), der auch Sektoren wie elektrifizierte Wärme und Verkehr umfasste, 2022 auf 1,11 Billionen Dollar. Das entsprach einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 31 Prozent.

Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) berechnete in einer ähnlichen Studie (Link in Englisch) einen noch höheren Betrag: 1,3 Billionen Dollar flossen demnach zuletzt in Technologien für die Energiewende. 500 Milliarden davon in Erneuerbare Energien – so viel wie nie zuvor.

Doch selbst diese Rekordbeträge seien noch zu wenig, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, so IRENA. Laut den Experten müsste dreimal so viel Geld in Erneuerbare fließen. Die Gesamtausgaben müssten sich sogar vervierfachen.

Auch der BNEF-Bericht aus dem Jahr 2022 resümiert, dass die Investitionen um das Dreifache steigen müssen, um eine CO2-neutrale Welt bis 2050 zu erreichen. Daran hat sich trotz der rekordverdächtigen Neuinvestitionen nichts geändert, so die Autoren der jüngsten Aktualisierung (Link in Englisch).

Sie schätzen, dass zwischen 2023 und 2030 insgesamt 8,3 Billionen Dollar in den Erneuerbaren-Ausbau investiert werden müssen. Nur dann könne die Energiewende auch in anderen Sektoren Fahrt aufnehmen. Denn zum Beispiel Industrie und Verkehr sind bei der Dekarbonisierung auf regenerativ erzeugten Strom angewiesen.

Gelder müssen besser verteilt werden

Neben der Höhe der Investitionen beschäftigt Experten auch die Aufteilung. Die Internationale Energieagentur (IEA, Link in Englisch) wies zuletzt darauf hin, dass Gelder vor allem nach China und in Industrieländer fließen. Daher seien sofortige Maßnahmen erforderlich, die mehr private Finanzmittel in die Schwellen- und Entwicklungsländer bringen. Nur dann könnten auch diese Staaten ausreichend in Erneuerbare Energien investieren.

Trotz des erfreulichen Rekords bei den Neuinvestitionen müssen die Ausgaben daher deutlich steigen und geografisch ausgeweitet werden, um die Netto-Null zu erreichen. Dabei sollte der Schwerpunkt auf Erneuerbaren Energien als Grundlage für die Dekarbonisierung der Industrie und des Verkehrs durch Elektrifizierung liegen.

Das bedeutet, dass die Unterstützung für Solar- und Offshore-Windkraftanlagen nicht nachlassen darf und sich der Abwärtstrend bei den Investitionen in Onshore-Windkraftanlagen rasch umkehren muss.

jetzt bewerten bereits bewertet

Mehr zu Energiewende Klimaschutz