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Konventionelle Kraftwerkskapazitäten in Europa schrumpfen
BDEW legt Studie zur Entwicklung der Versorgungssicherheit in der EU vor

Die Energiewende fordert ihren Tribut. In Deutschland – und auch bei den europäischen Nachbarn. Fast überall in Europa wird in Zukunft immer weniger Strom aus konventionellen Kraftwerken kommen. Die klimapolitischen Ziele der Europäischen Union sorgen dafür, dass die Erneuerbaren Energien immer stärker ausgebaut werden. Für Deutschland heißt das aber auch: Der Abbau konventioneller Kraftwerkskapazitäten in den Nachbarländern dürfte es schwieriger machen, mögliche Kapazitätslücken, zum Beispiel während extremer Kälteperioden, zu decken. Denn davon sind die Länder in Mittel- und Westeuropa meist gleichzeitig betroffen.

Doch wie genau wird sich der Kraftwerkspark in den europäischen Ländern im kommenden Jahrzehnt entwickeln? Gibt es in anderen Staaten ähnliche Trends wie in Deutschland? Und ist die Versorgungssicherheit auch im benachbarten Ausland künftig noch gewährleistet? Eine Analyse zur Entwicklung der gesicherten Kraftwerksleistung in Europa hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vorgelegt.

Europas Überkapazitäten an gesicherter Kraftwerksleistung gehen zurück

Fazit der Studie: Die derzeit noch vorhandenen Überkapazitäten an gesicherter Leistung nehmen mittel- bis langfristig überall in Europa ab. Das spiegelt die absehbare Entwicklung in Deutschland wider. „Die angekündigten oder diskutierten Planungen in den betrachteten Staaten zeigen einen allgemeinen Trend des Abbaus von Kohlekapazitäten sowie von Kernenergie bei gleichzeitigem starken Zuwachs von Erneuerbaren Energien“, so die Autoren der Analyse.

Der BDEW bezieht sich in seinem Bericht auf Angaben des Verbandes Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) und des Joint Research Center (JRC). Danach geht JRC, der wissenschaftliche Dienst der Europäischen Union, etwa von einem Rückgang der installierten Leistung von Kohlekraftwerken in 28 EU-Staaten bis 2025 von 150 Gigawatt (GW) auf 105 GW und bis 2030 auf 55 GW aus. Ein Rückgang um immerhin 63 Prozent. Das heißt, dass schon bald nicht nur in Deutschland, sondern überall in Europa Kraftwerke fehlen, die garantiert Strom produzieren, wenn kein Wind weht und auch die Sonne nicht scheint.

Rund drei Viertel dieser konventionellen Kraftwerke konzentrieren sich laut BDEW auf Frankreich, Italien, Niederlande und Polen. Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber erwarten bis 2020/21 für die europäischen Nachbarstaaten insgesamt einen Rückgang der konventionellen Kapazitäten um 8,1 GW. Nur in drei Ländern nähmen die Kapazitäten zu. Für Deutschland werde ein Rückgang von 2,6 GW erwartet.

Deutschland muss mehr für die eigene Versorgungssicherheit tun

Die europäischen Länder können in Zukunft nicht damit rechnen, gesicherte Leistung aus dem Ausland zu beziehen. Abhängig vom Wetter wird laut BDEW eine wachsende Höchstlast Kraftwerkskapazitäten im jeweiligen System binden. Damit stehen die Nachbarländer wie auch Deutschland vor der Herausforderung, die Versorgungssicherheit bei steigenden Anteilen volatiler Energieträger zu gewährleisten. Im Umkehrschluss bedeutet dies nichts anderes, als dass sich Deutschland in Zukunft in Engpasssituationen nur bedingt auf Lieferungen aus dem Ausland verlassen kann. Es solle sich daher um seine eigene Versorgungssicherheit kümmern – zum Beispiel mit neuen Gaskraftwerken.

Bildnachweis: © BDEW

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