Die Energiewende schreitet zusehends voran. Nach wie vor ist das Tempo aber nicht hoch genug, um die im Pariser Klimaabkommen formulierten Ziele zu erreichen – das sind zwei der wichtigsten Erkenntnisse des vom norwegischen Risk Managers DNV veröffentlichten Energy Transition Outlook 2021.
Vor einem Jahr hatten die DNV-Experten in ihrem Energy Transition Outlook 2020 Regierungen dazu aufgerufen, die Corona-Krise als Chance zu verstehen, der Energiewende einen zusätzlichen Schub zu verleihen. Rund um den Globus haben Staaten mehrere Billionen Euro in die Hand genommen, um ihre Volkswirtschaften vor den Auswirkungen der Lockdowns zu schützen.
Doch zu wenig davon sei in nachhaltige Innovation und die Senkung der Treibhausgasemissionen geflossen, sagt DNV-CEO Remi Eriksen: „Viele der Pandemie-Hilfspakete haben sich weitgehend auf die Bewahrung, statt auf die Umformung existierender Branchen konzentriert. “
Bisher finden Emissionseinsparungen nahezu ausschließlich bei der Stromerzeugung und durch Effizienzgewinne statt. Deshalb macht DNV noch einmal deutlich: „Selbst, wenn jedes Kilowatt Strom von heute an ,grün‘ erzeugt würde, würde die Welt das Ziel, 2050 die Netto-Null zu erreichen, weit verfehlen. “
Um das Ziel zu erreichen, müssten noch wesentlich mehr Investitionen in die Elektrifizierung weiterer Branchen und Anwendungen fließen sowie in den Ausbau der nachhaltigen Wasserstroff-Gewinnung. So könnten auch in Sektoren wie der Stahlindustrie und dem Verkehrssektor die CO2-Emissionen sinken.
Weiterhin sehen die DNV-Autoren Effizienzgewinne bei der Nutzung von Energie als wichtigstes Mittel zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Sie dürften in den 2030er-Jahren dazu führen, dass sich das Wachstum des Energiebedarfs langsam verringert.