Auf dem Bild sind Windturbinen des Offshore-Windparks Arkona in der Nordsee zu sehen
schließen

Thema finden

Dürfen wir Sie en:formieren? Nutzen Sie unsere Filterung, um für Sie relevante Themen zu finden. Alternativ unterstützen Sie bei Ihrer Suche nach Themen unsere Suchfunktion sowie die Artikelübersicht.

Übersicht
Inhalte filtern
Übersicht
schließen

Suche

Häufig gesuchte Begriffe

Energiewende Emissionshandel Innovationen Kraftwerke RWE Versorgungssicherheit Batteriespeicher Elektrifizierung
Zurück zur Übersicht
[post-views]
RWE und ArcelorMittal fördern CO2-arme Stahlerzeugung
Dekarbonisierung der Stahlindustrie in Deutschland dank gemeinsamer Offshore-Windparks und Wasserstoffanlagen

Das Energieunternehmen RWE und der Stahlhersteller ArcelorMittal haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um bei der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb von Offshore-Windparks und Wasserstoffanlagen zusammenzuarbeiten, die die für die Produktion von emissionsarmem Stahl in Deutschland erforderliche erneuerbare Energie und grünen Wasserstoff liefern sollen. Die Partnerschaft zielt darauf ab, die Produktion von CO2-neutralem Stahl voranzutreiben. Dabei ist geplant, Kohle durch Windenergie zu ersetzen und grünen Wasserstoff als Hauptenergiequelle für die Stahlproduktion in den Stahlwerken von ArcelorMittal in Deutschland zu etablieren.

Um seine Produktionsstätten in Bremen, Hamburg, Eisenhüttenstadt und Duisburg wie geplant zu dekarbonisieren, benötigt ArcelorMittal Deutschland erneuerbare Energien in großem Umfang.

Daher prüfen RWE und ArcelorMittal Optionen für eine gemeinsame Beteiligung an Ausschreibungen für Offshore-Windpark-Standorte in der Nordsee. Entscheidend für den Erfolg ist dabei die derzeit laufende Novellierung des „Windenergie-auf-See-Gesetzes“ (WindSeeG), die die Kostenstruktur im deutschen Offshore-Windsektor nachhaltig prägen wird. Würde das Gesetz bei Offshore-Windausschreibungen „negative Gebote“ einführen, würde die Finanzierung von Windparks erschwert. Der Windstrom würde unnötig verteuert, wodurch falsche Preissignale an den Markt gesendet würden. Wettbewerbsfähige Strompreise sind absolut notwendig, wenn energieintensive Industrien wie die Stahlindustrie, die im globalen Wettbewerb steht, eine Zukunft in Deutschland haben sollen. RWE und ArcelorMittal sind der festen Überzeugung, dass grüner Stahl aus Deutschland mit der richtigen Lenkung weltweit zum Maßstab für kohlenstoffarme Stahlproduktion werden kann.

Strom aus erneuerbaren Energien und grüner Wasserstoff müssen zum Markenzeichen der industriellen Produktion in Deutschland werden. Die Industrie braucht beides so schnell wie möglich in großen Mengen, um ihre Klimaziele zu erreichen. Darum planen wir gemeinsam mit ArcelorMittal eines der ambitioniertesten Ausbauprojekte für Offshore-Windparks und Elektrolyseure in Deutschland. Wenn der regulatorische Rahmen stimmt, wollen wir gemeinsam bei der Ausschreibung von Offshore-Flächen erfolgreich sein. ArcelorMittal ist ein exzellenter Partner, um unsere Industriekooperation auszubauen und damit Dekarbonisierungsprojekten in Deutschland einen echten Schub zu geben. Sven Utermöhlen, CEO Offshore Wind, RWE Renewables

RWE und ArcelorMittal wollen auch bei der Entwicklung von grünem Wasserstoff zusammenarbeiten: gemeinsam wollen die Unternehmen nach Flächen suchen, auf denen Elektrolyseanlagen zur Versorgung der Stahlproduktionsstandorte in Bremen und Eisenhüttenstadt gebaut werden können. Bis 2026 soll zunächst eine 70-MW-Pilotanlage errichtet werden. Langfristig beabsichtigen die Unternehmen, ihre Zusammenarbeit auf Projekte bis in den Gigawatt-Bereich zu erweitern – vorbehaltlich der Genehmigung öffentlicher Mittel.

Mit der Kombination von RWEs Expertise in Offshore-Windparks und Elektrolyseuren und ArcelorMittal als garantiertem Abnehmer des grünen Stroms und Wasserstoffs sehen die beiden Unternehmen hervorragende Chancen für eine tragfähige Partnerschaft. RWE und ArcelorMittal beabsichtigen, langfristige Abnahmeverträge für Windstrom sowie für grünen Wasserstoff abzuschließen.

„ArcelorMittal Germany leitet einen radikalen Wandel ein, um sicherzustellen, dass wir unsere Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen erreichen. Das bedeutet, dass wir saubere Energie für die Stahlherstellung benötigen. Die Partnerschaft, die wir heute mit RWE bekannt gegeben haben, ist aus mehreren Gründen von Bedeutung: Sie wird uns mit erneuerbarem, erschwinglichem Strom und grünem Wasserstoff versorgen, die wir benötigen, um emissionsarmen Stahl zu produzieren und gleichzeitig auf einem globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Darüber hinaus bietet sie durch die Integration der Energie- und Wasserstoffversorgung in unser Geschäft entscheidende Sicherheit in der Lieferkette. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit RWE bei diesem äußerst wichtigen Projekt und darauf, von ihrer Erfahrung und ihrem Know-how zu profitieren, während wir bei der Dekarbonisierung der Stahlproduktion in Deutschland und darüber hinaus weiterhin führend sein werden.”, sagt Reiner Blaschek, CEO ArcelorMittal Deutschland.

Als weltweit führender Stahlproduzent verfolgt ArcelorMittal ehrgeizige Klimaschutzziele, darunter das Ziel, seine CO2-Emissionen in Europa bis 2030 um 35 % zu reduzieren. Konzernweit will ArcelorMittal bis 2050 kohlenstoffneutral sein. Bis 2030 will ArcelorMittal dieses Ziel in Deutschland übertreffen, indem es von der CO2-intensiven Hochofentechnologie auf Elektrolichtbogenöfen (EAFs) und Direktreduktionsanlagen (DRI) umsteigt. Außerdem ist geplant, Erdgas schrittweise durch grünen Wasserstoff als Brennstoff für diese Anlagen zu ersetzen, sobald dieser in großem Maßstab wettbewerbsfähig ist.

Neben der Partnerschaft bei erneuerbarem Strom und grünem Wasserstoff wollen die Unternehmen mögliche Verwendungszwecke für emissionsarmen Stahl von ArcelorMittal in Komponenten für RWEs Anlagen zur Stromerzeugen aus Erneuerbaren Energien untersuchen. RWE will bis 2040 klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Energiekonzern seine Lieferkette dekarbonisieren. Hierzu wird die Verwendung von emissionsarmem Stahl einen wichtigen Beitrag leisten.

jetzt bewerten bereits bewertet

Mehr zu Energiehandel Energiepolitik Energiewirtschaft Klimaschutz Sektorenkopplung Stromerzeugung