Solar-Boom in der EU: 2021 so viele neue Anlagen wie nie
schließen

Thema finden

Dürfen wir Sie en:formieren? Nutzen Sie unsere Filterung, um für Sie relevante Themen zu finden. Alternativ unterstützen Sie bei Ihrer Suche nach Themen unsere Suchfunktion sowie die Artikelübersicht.

Übersicht
Inhalte filtern
Übersicht
schließen

Suche

Häufig gesuchte Begriffe

Energiewende Emissionshandel Innovationen Kraftwerke RWE Versorgungssicherheit Batteriespeicher Elektrifizierung
Zurück zur Übersicht
[post-views]
Solar-Boom in der EU: 2021 so viele neue Anlagen wie nie
Deutschland liefert die meisten Gigawatt, im Pro-Kopf-Vergleich ist ein anderes Land Spitze

Der Solarmarkt in Europa boomt – sowohl bei Photovoltaik-Anlagen auf Wohngebäuden als auch bei Anlagen in industrieller Größenordnung. 25,9 Gigawatt (GW) Leistung sind im Jahr 2021 in der EU neu installiert worden, das sind 34 Prozent mehr als die 19,3 GW im Vorjahr und damit ein bisheriger Allzeitrekord. Diese Zahlen gehen aus einem aktuellen Bericht des Industrieverbands SolarPower Europe hervor.

In der Gesamtleistung ist Deutschland erneut führend: 5,3 GW wurden hierzulande neu ans Netz angeschlossen. Es folgen Spanien mit 3,8 GW, die Niederlande mit 3,3 GW, Polen mit 3,2 GW und Frankreich mit 2,5 GW Leistung.

Im Pro-Kopf-Ranking hat allerdings ein Nachbar von Deutschland die Nase vorn: Die Niederlande haben mit 765 Watt pro Person mehr Solarenergie als jedes andere Land in Europa angeschlossen. Es folgen Deutschland (715 Watt/Person) und Belgien (596 Watt/Person).

In der EU sind demnach mittlerweile 164,9 GW an Solarleistung verfügbar. Das sind 19 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Und ein Ende des Technologie-Potenzials ist nicht in Sicht: 25 der 27 EU-Mitgliedsländer konnten 2021 den Ausbau von Solaranlagen im Vergleich zum Vorjahr steigern.

Kostengünstig, schnell im Ausbau – und beliebt: Das sind die Stärken von Solar

Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht in Photovoltaik eine der kostengünstigsten Technologien, um saubere, Erneuerbare Energien zu gewinnen. Auch der jährliche Energiekosten-Bericht der Lazard Bank aus Oktober 2021 betont die niedrigen Kosten bei Solarprojekten im industriellen Maßstab.

Darüber hinaus ist Solarenergie in der Bevölkerung unter den erneuerbaren Energieträgern am besten akzeptiert — nicht zuletzt, weil sie dem Konsumenten erlaubt, die Kontrolle über die eigene Energieproduktion zu übernehmen (zum Beispiel bei Dach-Solaranlagen auf Wohngebäuden).

Schnelles und skalierbares Wachstum im Solarenergiesektor ist außerdem wichtig für den Weg in eine CO2-freie Zukunft. In den Strategien zur Energiewende der IEA gilt Photovoltaik als Schlüsseltechnologie, um bis 2050 Klimaneutralität in Europa zu erreichen.  Andere Technologien wie etwa Windkraft rangieren dahinter.

Trotz Hindernissen hohe Wachstumsprognosen

Experten von SolarPower Europe gehen davon aus, dass auch 2022 wieder ein Rekordjahr für neue Solaranlagen werden wird – trotz anhaltender Covid-19-Pandemie, weltweiter Lieferengpässe und hoher Materialpreise. Insgesamt könnte die EU die Marke von 30 GW zusätzlicher Solarenergie-Leistung erreichen.

Wachstumsszenarien für Solarenergie auf EU-Märkten bis 2025 in Gigawatt

Quelle: SolarPower Europe

Zweistellige Wachstumsraten in der EU sind laut dieser Prognosen auch in den kommenden drei Jahren möglich, nicht zuletzt wegen der Pläne der deutschen Bundesregierung, die landesweiten Ziele für Photovoltaik in Deutschland bis 2030 auf 200 GW Leistung zu verdoppeln. Dies werde ab 2025 einen jährlichen Zubau von Solaranlagen mit einem Gesamtleistung von nahezu 50 GW nötig machen.

Jedoch sei die EU trotz des Wachstums wegen langsamer Zulassungsverfahren und hoher Anforderungen an Netzanschlüsse noch nicht auf dem Weg, die für die Energiewende benötigten 870 GW Solarstrom bis 2030 zu erreichen, und damit einen kostengünstigen Weg zur Klimaneutralität zu ermöglichen, heißt es in dem Bericht von SolarPower Europe weiter.

Die Experten sehen dennoch gute Aussichten in allen nationalen Märkten der EU, auch wenn noch mehr dafür getan werden müsse, um Solarenergie als zentrale, kostengünstige Technologie für eine treibhausgasfreien Zukunft zu positionieren. Die „entscheidende Grundlage“ dafür sei, so SolarPower Europe, ein EU-weites Ziel von mindestens 45 Prozent Erneuerbaren Energien bis 2030.

jetzt bewerten bereits bewertet

Mehr zu Energiewende Stromerzeugung Klimaschutz