Windräder links und rechts einer Straße bei untergehender Sonne
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Windräder in Europa stehen häufig gleichzeitig still
Wind bläst fast immer gleich stark oder schwach. Ein Ausgleich der Stromerzeugung über Grenzen ist nicht möglich

Rund 30.000 Windräder drehen sich mittlerweile in Deutschland. Die installierte Leistung liegt bei rund etwa 56 Gigawatt (GW). Das entspricht der Leistung von 56 modernen Kohlekraftwerksblöcken oder dem mittleren Stromverbrauch dieses Landes. Doch nicht nur in Deutschland ist die Windkraft auf dem Vormarsch, sondern auch in vielen europäischen Staaten. Die Kapazität ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und beträgt mittlerweile rund 170 GW. Sowohl auf dem Land als auch auf hoher See sind weitere Parks in Planung. Kein Wunder: Die Windkraft gilt als zentraler Baustein der Energiewende.

Mit dem länderübergreifenden Ausbau soll ein Nachteil der Technik beseitigt werden: Windkraftanalagen sind bekanntlich abhängig vom Wetter. Die Strom-Produktion schwankt erheblich. Ein Lösungsansatz für dies Dilemma: Wenn Windparks überall in Europa Strom produzieren, könnte geringe Erzeugung in einem Land – etwa bei einer Flaute – durch Staaten ausgeglichen werden, wo die Böen viel Energie tragen. So zumindest die Idee.

Konventionelle Kraftwerke sichern Windenergie ab

Der Verband VGB PowerTech hat sich in einer Studie dem Thema gewidmet. Die nun veröffentlichten Ergebnisse zeigen allerdings, dass Windenergie bisher praktisch nicht zur Versorgungssicherheit beiträgt – und dass sie erhebliche Backup-Kapazitäten braucht. Diese können nach dem heutigen Stand der Technik nur von konventionellen Kraftwerken und/oder Pumpspeicherkraftwerken bereitgestellt werden.

Der Verband, ein Zusammenschluss von Unternehmen aus der Elektrizitäts- und Wärmeversorgungsbranche aus 33 Ländern, hat Daten zur Windstromproduktion in Deutschland und 17 anderen europäischen Ländern in den Jahren 2015 und 2017 analysiert. Ein wichtiges Ergebnis aus den Zahlen der Übertragungsnetzbetreiber: Sowohl hohe als auch niedrige Erzeugung treten in vielen Ländern gleichzeitig auf.

Ausgleich über Länder nicht möglich

Bei ungünstigen Wetterlagen – zum Beispiel einem großflächigen Hoch – liegt die Leistung aller Windkraftanlagen nur zwischen sechs und acht GW, also lediglich bei vier bis fünf Prozent der Gesamtkapazität von 170 GW in den 18 Ländern. Bei Transport und Verteilung elektrischer Energie über längere Strecken kommt es zudem zu deutlichen Netzverlusten. „Windstromerzeugung in Europa gleicht sich nicht aus […]. Ein länderübergreifender Ausgleich ist kaum möglich“, lautet das Fazit der Studie.

Der Verband VGB PowerTech kommt daher zu dem Ergebnis, „dass eine gesicherte Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energien nur in einem geeigneten Mix mit flexibler, regelbarer Erzeugung sowie in Verbindung mit Netzausbau und Demand-Side-Management möglich ist“. Konventionelle Kraftwerke inklusive Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), Biomasse und zukünftig vermehrt Speicher würden für Versorgungssicherheit und Netzstabilität gebraucht. „Nach heutigem Stand sind dabei quasi 100 Prozent Backup-Erzeugungskapazität für erneuerbare Leistung erforderlich“, schreibt der Verband.

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