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Wie verändert Covid-19 den Energieverbrauch?
BP und DNV GL haben ihre jährlichen Prognosen zum Umbau des weltweiten Energiesystems angepasst

Schon jetzt ist die Wirtschaftsleistung aufgrund der Corona-Krise weltweit deutlich gesunken. Und die Pandemie ist noch nicht überstanden. Entsprechend zurückhaltend präsentieren Ökonomen dieser Tage ihre Prognosen. Zwei Gesellschaften, die das im September gewagt haben, sind der britische Öl-Konzern BP und die norwegische Prüfgesellschaft DNV GL.

Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Energieverbrauch sind dabei ein zentraler Aspekt. In den ersten sechs Monaten der Krise hat sich gezeigt, dass Lockdown-Maßnahmen den Energieverbrauch deutlich senken. Aber auch, dass er wieder steigt, sobald Maßnahmen gelockert oder aufgehoben werden.

Einige Effekte wirken langfristig

Dennoch geht man bei DNV GL und BP davon aus, dass der Energieverbrauch auch nach der Krise niedriger sein wird: Insbesondere der Trend zu mehr Arbeitsstunden im Homeoffice dürfte sich nach Ansicht beider Analystengruppen auch in einer Welt ohne Lockdowns halten. „Der Energieverbrauch im Verkehr wird nie mehr das Niveau von 2019 erreichen und die Nachfrage nach Stahl und Baumaterial für Bürogebäude wird deutlich niedriger liegen“, prognostizieren die DNV-GL-Autoren.

Die Krise bedeutet aber auch, dass die Wirtschaft insgesamt von einem niedrigeren Niveau aus weitermacht. Insbesondere für die aufstrebenden Volkswirtschaften des globalen Südens, heißt es im BP-Outlook, bedeute die Krise einen deutlichen Dämpfer im Wirtschaftswachstum und somit auch im Energieverbrauch. Dies könne durchaus bedeuten, dass die Welt nie wieder so viel Öl verbrauchen wird wie im vergangenen Jahr.

Kommen die größten Effekte erst noch?

Die aktuelle Krise, da sind sich die Analysten weitgehend einig, wird also kein kurzfristiges Phänomen sein, von dem sich die Weltwirtschaft schon bald vollends erholt. Zumindest nicht in dem Sinne, dass sie in wenigen Jahren dort stehen wird, wo sie ohne Covid-19 gestanden hätte.

Die Experten von DNV GL haben ihre Prognose für den gesamten Betrachtungszeitraum bis 2050 um sechs bis acht Prozent reduziert. Bei BP geht man insgesamt von kleineren Auswirkungen aus. Je nachdem, wie heftig die Corona-Krise noch verläuft, sei bis 2025 mit 2,5 bis 3,5 Prozent weniger Energieverbrauch verglichen mit der Prä-Corona-Prognose zu rechnen. In jedem Fall aber werde der Effekt mit der Zeit größer: Bis 2050, heißt es, könne der jährliche Energieverbrauch um drei bis acht Prozent niedriger liegen, als in einer Welt, in der es Covid-19 nie gegeben hat.

Der „BP Energy Outlook 2020“ ist hier direkt abrufbar.

Den „Energy Transition Outlook 2020“ sowie detailliertere Prognosen für die Branchen Stromversorgung, Schifffahrt sowie Öl und Gas als PDF-Downloads können Sie hier bestellen. Die Highlights inklusive Präsentationsvideo finden Sie hier.

Bildnachweis: shutterstock.com, Frederic Legrand – COMEO

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