Auf der WindEnergy Hamburg, einer der größten internationalen Messen für Windenergie On- und Offshore, kommen Vertreter von Windturbinen-Herstellern, Zulieferern, Planern, Finanzierern, Dienstleistern und natürlich von Energieunternehmen, die die Windparks betreiben, zusammen. Diese Vernetzung macht sich die Hamburger Messe zunutze. In Zusammenarbeit mit wind:research, einem Marktforschungsinstitut spezialisiert auf den Windenergiesektor, führt sie regelmäßig Umfragen unter den Marktteilnehmern zu den Geschäftsaussichten durch – und mehrere hundert Experten machen mit. Jeweils halbjährlich werden die Ergebnisse seit 2018 veröffentlicht.
An der aktuellen Umfrage haben mehr als 870 Personen teilgenommen. Ihre Einschätzung: Die Aussichten in der Branche sind sehr gut. Die Marktsituation sowohl Onshore als auch Offshore beurteilen die Teilnehmenden als positiv oder sogar sehr positiv – und zwar für alle Weltregionen. Die Umfrage unterteilt hier nach Europa, Nordamerika, Asien und dem Rest der Welt.
Die Teilnehmenden arbeiten in Unternehmen, die in allen Teilen der Wertschöpfung aktiv sind. Die Bereiche Betrieb und Wartung, Herstellung sowie Planung und Projektierung wurden häufig genannt. Zwei Drittel der Befragten haben angegeben, dass sie hauptsächlich in Europa tätig sind, jeweils ein knappes Drittel in Nordamerika und Asien, ein Viertel im Rest der Welt (Mehrfachnennungen möglich). Und zur Position im Unternehmen: Mehr als ein Drittel der Teilnehmenden sind in der Geschäfts-, Unternehmens- oder Betriebsleitung tätig. Auf den nächsten Plätzen folgen Personen aus den Bereichen Vertrieb, F&E und Design sowie Wartung und Instandhaltung. Insgesamt haben knapp 9.500 Expertinnen und Experten seit 2018 ihre Einschätzung in dem Stimmungsbarometer WindEnergy trend:index abgegeben.
Als Messe mit Sitz in Hamburg fragt WindEnergy die Einschätzungen zu der Lage auf dem deutschen Markt gesondert ab. Die Aussichten im Onshore-Business: Während sich die Einschätzungen in den meisten Regionen nur leicht verändert haben, kann Deutschland seine Werte im Vergleich zur letzten Umfrage im Herbst 2021 stark verbessern. Dabei wurden die Experten gefragt, wie sie die aktuelle Entwicklung der Rahmenbedingungen (rechtlich, politisch und sozial) beurteilen und wie sie den Markt in den kommenden zwölf Monaten beziehungsweise in zwei Jahren einschätzen.
Zum ersten Mal seit 2018 sehen die Experten in Deutschland sowohl die Entwicklung der Rahmenbedingungen als auch die Marktaussicht in den kommenden zwölf Monaten positiv (auf einer Skala von -100 bis +100 liegen die Wertungen bei ungefähr +40 und +50, die Werte aus den Vorjahren befanden sich alle im negativen Bereich.). Und auch bei der Frage nach der Zukunft des Onshore-Windmarkts erreicht Deutschland sein mit Abstand bestes Ergebnis seit Beginn der Umfrage (ein Wert von mehr als +90).
Bei der Frage nach der derzeitigen Marktsituation in der Offshore-Windindustrie gewinnen alle Regionen deutlich hinzu und liegen im positiven bis sehr positiven Bereich. Am stärksten ist der Zuwachs einmal mehr für Deutschland, das fast zu den Regionen Nordamerika, Europa, Asien aufschließen kann (ein Wert von mehr +70 auf der Skala von -100 bis +100). Bei der Frage nach der zukünftigen Entwicklung der Offshore-Windindustrie erreichen Asien, Europa (Deutschland explizit auch) und Nordamerika nahezu Spitzenwerte (jeweils über +90. Für den Rest der Welt beurteilen die Befragten die Aussichten insgesamt positiv, wenn auch nicht so herausragend wie in den anderen Regionen.