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Wohin nur mit dem ganzen Strom?
Das Handelsblatt hat die Orkney-Inseln besucht, die in Sachen Energie in einer eigenen Liga spielen.

70 kleine Inseln mit insgesamt 22.000 Bewohnern und satten 700 Windrädern – das sind drei markante Zahlen, die die Gruppe der Orkney-Inseln vor der Küste im Norden Schottlands beschreiben. Das Besondere an dieser Inselgruppe, die die in Düsseldorf erscheinende Wirtschaftszeitung Handelsblatt vor kurzem besucht hat: Hier wird nicht nur viel mehr Strom produziert, als die Inselbewohner verbrauchen können. Häufig müssen die Windräder – ähnlich wie an der deutschen Nord- und Ostsee – sogar abgeschaltet werden, wenn das Netz überlastet ist. Auf den energieautarken Eilanden wird zudem kräftig erforscht, was man mit dieser Unmenge an Energie Innovatives anstellen kann.

Die Projekte werden von Experten auf der ganzen Welt mit großem Interesse verfolgt. „Orkney nutzt eine Reihe von modernsten Technologien, darunter Stromerzeugung mit Wind und Wellen sowie Elektrolyse, um überschüssige Energie als Wasserstoff zu speichern“, zitierte das Handelsblatt Paul Dodds, Energieexperte an der Universität UCL in London. „Aber was Orkney so einzigartig macht, ist die Kombination.“ Der Wind gibt zwar den Ton an, aber längst geht es um mehr: In einer kleinen Bucht nahe Stromness – der zweitgrößten Stadt der Insel – befindet sich ein Testareal für verschiedene Technologien zur Ausnutzung von Wellen- und Gezeitenenergie. Dort untersucht etwa Microsoft, wie die energieintensive Kühlung von Großcomputern mit Meerwasser funktioniert.

Auf den Inseln sollen – nach Informationen der Autorin – in den kommenden Jahren bis zu 500 Energiespeicher in den Häusern der Bewohner installiert werden sowie 100 größere Einheiten in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Hinzu kommen 200 Ladestationen für 600 zusätzliche Elektroautos und 100 flexible Heizungssystem sowie eine hochleistungsfähige Wasserstoff-Brennzelle. Viele Bewohner haben sich dazu bereit erklärt, Elemente wie Stromversorgung und E-Auto zu verbinden, um damit Stromschwankungen abzufedern. Motto: Wenn der Wind kräftig weht, wird der Tank des Stromers aufgeladen.

Wie die Wirtschaftszeitung weiterschreibt, wurden auf zwei Inseln Elektrolyse-Stationen errichtet, mit deren Hilfe Wind- und Wasser-Energie in Wasserstoff verwandelt wird. Dieser wird in grauen Metallbehältern gespeichert und dann mit Lastwagen in den Hafen von Orkneys Hauptstadt Kirkwall gebracht. Legt dort ein Schiff an, wird der Wasserstoff wieder in Strom verwandelt, der in die Batterien der Boote geleitet wird. Das ist erst der Anfang: Später sollen vier Fähren, die Orkney mit dem Festland verbinden, auf Wasserstoff-Antrieb umgestellt werden.

Das Handelsblatt stellt fest: Zwar mag die Inselgruppe im Norden Schottlands verträumt wirken. Wer jedoch 120 Prozent seines eigenen Strombedarfs produziert, der ist beim Thema Energie ganz weit vorn.

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